12.10.2020

Buchempfehlung: "Lieblingsfeind Islam: Historische, politische und sozialpsychologische Aspekte des antimuslimischen Rassismus" von Petra Wild




272 Seiten


Beschreibung:





Beschreibung von Petra Wild von dieser Seite: http://www.muslim-markt.de/interview/2013/wild.htm :

"Petra Wild, geboren 1963 in Aarbergen (Hessen), studierte zwischen 1989 und 1994 Arabisch am Notre Dame-Institut im arabischen Jerusalem, als Gasthörerin an der Universität Leipzig und am Institut des Études arabes in Damaskus. Damit konnte sie ihr bereits seit 1982 bestehendes Interesse für Palästina und die arabische Welt vertiefen. Ab 2000 studierte sie Islamwissenschaft am Institut für Afrika- und Asienwissenschaften der Humboldt-Universität in Berlin und schloss ihr Studium 2008 ab."


Ich möchte unbedingt das Inhaltsverzeichnis teilen mitsamt den Zwischen-Überschriften (übersichtlich geht anders...!):










Hier sind die ersten beiden Kapitel zu lesen und ein Teil des dritten Kapitels:
Einmal bitte diese Rezensionen lesen:





Meine Meinung:

Absolut großartig. Sehr umfangreich, wie man an der Inhaltangabe ja sehen kann.

Zitate:

"An die Stelle der Kategorie der Rasse ist heute die Kategorie der Kultur getreten. All das, was früher Rassen zugeschrieben wurden, wird heute auf Kulturen projiziert" (S. 15).

"Der Rassismusforscher Albert Memmi hat das Wesen des Rassismus auf den Punkt gebracht, als er erklärte, dass der Rassismus in letzter Konsequenz auf dem Friedhof endet" (S. 20).

"Die 'Erbsünde' spielte über Jahrhunderte in Europa eine wesentliche Rolle bei der Dämonisierung von Frauen" (S. 58).

"Die Kreuzzüge waren gleichermaßen antiislamisch und antisemitisch. Sie verankerten die Dämonisierung von Juden und Muslimen tief im europäischen kollektiven Gedächtnis. Auch die Vertreibung der Muslime und Juden aus Spanien verlief parallel" (S. 84).

"Wie der Islam heute wurde früher das Judentum zur Wurzel von Patriarchat und Frauenunterdrückung erklärt. [...] Die Nationalsozialistin Sophie Rogge-Börner rief in der Zeitschrift Die deutsche Kämpferin zum gemeinsamen Kampf mit den 'arischen Rassegenossen' gegen das 'orientalisch-jüdische Patriarchat' auf [...]" (S. 86). - Siehe hierzu:


und:


"Jüdische Fundamentalisten beziehen sich auf die Bibel, um Gewalt gegen Palästinenser zu rechtfertigen und teilweise sogar die Vernichtung all derer fordern, die Juden schaden" (S. 117).

Die Autorin erwähnt auch, wie der Nachrichtendienst MEMRI einmal ein palästinensisches Mädchen falsch übersetzte. Sie sagte im Fernsehen: "Die Juden werden uns töten", doch übersetzt wurde es als "Wir töten die Juden". Als MEMRI darauf aufmerksam gemacht wurde, weigerten sie sich, den Fehler zu beheben: https://www.theguardian.com/commentisfree/2007/may/15/arabicunderfire

(Mehr zu diesem Nachrichtendienst:


Und grundsätzlich kann man auch noch mal hier vorbeischauen:



Sie erwähnt auch, dass die Regelung, dass man als Vergewaltiger einer Strafe entgehen kann, wenn man sein Opfer heiratet, nicht vom Islam stammt, sondern vom Kolonialismus:



Ich versuche gerade, Bruchstücke dieses Buches offenzulegen, aber letztendlich bleibe ich unzufrieden mit dieser Buchempfehlung, denn es ist unmöglich für mich, die Großartigkeit dieses Werkes auch nur ansatzweise irgendwie aufzuzeigen. Große Empfehlung.

PS: Ich gehe nicht hundertprozentig mit der Kapitalismuskritik konform.

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