14.02.2018

Falsches Fortschrittsdenken

Disclaimer: Ich habe keine Ahnung, ob jemand versteht, wovon ich rede! (Und die Bezeichnung "seit X Jahren Muslim" schließt gebürtige Muslime ein, denn damit meine ich den Zeitpunkt an dem man zur Religion "zurückkehrt".)

Ich habe oft gesagt "Wenn jemand erst vor kurzem zum Islam konvertiert ist, dann soll er sich nicht so viele Gedanken und Sorgen machen, wenn er ein furchtbarer Muslim ist, weil mit der Zeit alles besser wird". Ich dachte da an meine eigene "Muslim-Biographie" und die Tatsache, dass ich einige wenige Sünden losgeworden bin. Das hat mir die Hoffnung gegeben, dass ich "irgendwann" bestimmt "noch besser" werde.

Aber ich denke nun, das Konzept "Je mehr Zeit verstreicht, desto besser wird man" kann man nur auf Karriere oder Bildung anwenden. Nicht auf Religiösität. Ich glaube, es ist gefährlich, zu denken, dass man "irgendwann" bestimmt den Punkt erreicht, an dem man endlich gut genug ist als Diener Gottes. Fortschritt ist hier nicht proportional zur Zeit. Nicht hier.

Wenn man so denkt, dann verzweifelt man irgendwann, wenn man irgendwann bemerkt, dass man bereits - wie in meinem Fall - fast 8 Jahre Muslim ist und immer noch "sehr schlecht".

Dieser Kampf gegen uns selbst wird unser ganzes Leben lang so weiter gehen. Und so soll es sein. Wir haben nicht irgendwann den Zeitpunkt X, an dem wir gute Muslime sind. Auch wenn wir bereits seit 40 Jahren Muslime sind, werden wir gegen uns selbst kämpfen müssen. Und es gehört zu unserem Glauben, daran zu glauben, dass der Iman mal stärker und mal schwächer ist.

Aber...


"Gott ist so viel besser im Retten als du es im Sündigen bist." - aus dem Internet

Quasi das selbe was ich geschrieben habe:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen