10.10.2016

Bla Bla Bla

Ich empfehle diesen traurigen, aber wahren Facebook-Post:




Ein Ausschnitt aus dem verlinkten FB-Post ist:

"In den letzten Wochen wurden in westlichen Ländern, zwei schwangeren Frauen mit Kopftuch in den Bauch getreten, sodass die ungeborenen Kinder starben, eine Frau mit Kopftuch wurde angezündet, konnte sich aber retten, eine andere beim Überqueren der Straße mit fünf Kopfschüssen getötet und zahlreiche weitere mit Kopftuch tätlich attackiert. Was sollen Frauen mit Kopftuch denn davon halten? Was dürfen sie davon halten?"

Als ich gestern Nacht jemandem solche Beispiele aufzählte, wurde mir von der Person gesagt, wir Muslime seien selbst Schuld. Wir sollten uns bei den Terroristen beschweren und nicht jammern. Mehrfach habe ich nachgefragt. "Sind wir selbst Schuld?", und habe darauf bestanden, eine Antwort zu hören, die entweder aus "Ja" oder "Nein" besteht. Die habe ich dann auch erhalten.

Auf Tumblr hört man aus der Antirassismus-Ecke oft, dass man Schwierigkeiten hat, Weißen zu vertrauen. Selbst wenn sie nett sind. Ich bin schon beleidigt davon, aber ich kann es etwas nachvollziehen. Dieses Gefühl von Misstrauen. Dieses Gefühl, auf Minen zu gehen. Man weiß nie, ob und wann irgendwann auch aus dieser oder jener Person etwas schreckliches herauskommt. Ich spreche nicht von der Person, die mir erklärte, wir Muslime seien selbst Schuld, das war vorauszusehen, obwohl es erwähnenswert ist, dass die Person sich einen Freund schimpfte, sondern von Leuten, die solche Aussagen relativieren, ganz egal, wie vorsichtig sie es formulieren. Oder Nazis nicht von der Facebook-Freundesliste löschen, weil sie ja schon irgendwie auch nett sind und manchmal so süße Hundefotos posten. Ich spreche auch von Damen mit freundlichem Lächeln, die dann hinter deinem Rücken lästern. Erinnert mich an die vorbeilaufenden Passanten mit fiesen Sprüchen, die direkt nach Beendigung des Satzes die Geschwindigkeit der Schritte drastisch erhöhen. Hat man Angst vor meiner Reaktion?

Und sobald man gegen mein Kopftuch hetzt, für das ich so hart gekämpft habe, trage ich es noch lieber und mit noch mehr Stolz. Und als diese jahrelange Freundschaft gestern zerbrach, fühlte ich so eine Art Verbitterung, aber irgendwie auch ein starkes Band zu Allah سبحانه و تعالى. Dazu kam das Gefühl, erwachsen zu werden. Manchmal muss man sagen: Ende einer Ära. Und das macht nichts. Ich kann loslassen. Es kommen so viele neue schöne Zeiten. Vertraue auf den besten Planer, Allah سبحانه و تعالى.

Außerdem stärkt sowas meine Liebe zu den Muslimen. Ich wünschte, ich hätte ein großes muslimisches Umfeld, inshallah habe ich das irgendwann. Ich bin dankbar dafür, dass meine Religion meine ganze Loyalität hat.

Heute bin ich etwas verbittert, doch morgen sieht die Welt schon ganz anders aus. Mein Gehirn wird lässig und beiläufig die Erinnerungen an ehemalige Freunde das Klo runterspülen, als wären sie die binomischen Formeln. Ich werde lächeln, wenn ich authentischen, großartigen Nichtmuslimen begegne, die absolut keine Minderheit sind. Und ich werde mich weiterhin darüber freuen, dass ich oft die Gelegenheit bekomme, meine Religion zu verteidigen.


* Und wo ich schon mal dabei bin, auch diesen hier:


Die Status-Einträge stammen von den Bloggerinnen psychologie-und-islam.de und ausgerechnet-islam.com. :)

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